Burning Brides – Fall Of The Plastic Empire
Die Kollegen vom NME waren beeindruckt vom ersten Gig der Burning Brides, dem sie beiwohnen durften: Der Sound hatte die niederwalzende Qualität einer fies rückkoppelnden Planierraupe. Bassistin Melanie Campbell kotzte graziös neben ihren Verstärker selbstverständlich ohne eine einzige Note auszulassen. Und schließlich überbrückte Sänger, Gitarrist und Songwriter Dimitri Coats die Pause, die durch ein gerissenes Bassdrum-Fell entstand, indem er den Prolog zu Shakespeares Drama „Heinrich V.“ auswendig rezitierte. So dreckig und clever muss Rock’n’Roll in unseren Tagen sein, wenn er überhaupt noch auffallen, wenn er wieder in die Nähe seiner ursprünglichen Aufgabe rücken will: Vehikel für rebellierende, adoleszente Ekelpakete zu sein. Und so begreift der in New York zum Schauspieler ausgebildete und nun in Philadelphia lebende Coats die Musik seiner Band auch als Gegenentwurf zu all dem Designer-Rock und Nu-Metal, der die Kommunikationskanäle verstopft. Mit der pophistorischen Verbindungslinie von MC5 und den Stooges hin zu Nirvana und den ganz frühen Soundgarden gelingt den Burning Brides keinerlei Neuerung des Genres. Aber es tut gut zu wissen, dass die konsumentenfreundliche Plastikwelt der Popkultur von diesen drei Ekelpaketen stilsicher verschandelt wird. www.burningbrides.com
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