Burton Cummings – Dream Of A Child

Remember reimt sich auf September, Liebe auf Triebe, nach A-Dur kommt D-Dur, dann ganz kurz E-Dur, und die Paralleltonart von A-Dur ist fismoll. Grüß Gott Herr Cummings! So machen viele Leute ihre Songs, und manchmal hört sich das sogar noch originell an. Doch als alter Fan von Burton Cummings muß ich bei „Dream Of A Child“ leider passen. Sein Solo-Album Nummer drei ist musikalisch so festgefahren wie ein VW mit glatten Reifen im Schneesturm. Hollywood scheint ihm jetzt endgültig in Fleisch und Blut übergegangen sein. Dabei war der gute Burton bis jetzt eigentlich ein zuverlässiger Lieferant von durchgehend schönen Platten. Ich erinnere nur an die ttraumhafte Version von „You Ain’t Seen Nothing Yet“ seines Freundes Randy Bachman, die er auf seiner letzten Platte drauf hatte.

Weil Herr Cummings unter der kalifornischen Sonne lange nicht so kreativ ist wie damals in den Wäldern von Kanada, wo er noch seine Band Guess Who mit Hits versorgte, hat er sich wieder bei anderen Leuten bedient. Und dabei hat seine früher recht glückliche Hand versagt. Denn wer braucht heute noch den alten Percy Sledge-Hit „When A Man Loves A Woman“? Und „Hold On I’m Coming“ gibt’s von Bonnie Bramlett auch in einer viel besseren Fassung. Und den alten Bobby Darin hätte er eigentlich auch ruhen lassen können. Der Rest der LP besteht dann aus traurigen Songs aus der Feder des Meisters persönlich, die alle nach dem schönen Strickmuster gemacht sind, das diese Plattenreview einleitet. Ohne stilistischen Halt schleicht sich Burton Cummings durch zwei Plattenseiten, die einfach nicht seiner Form und Norm entsprechen.