Carl Carlton And The Songdogs – Love & Respect

Rock: Zweiter Streich des Ostfriesen und seiner international besetzten Allstar-Band.

Das Songdogs-Debüt geriet 2001 zur positiven Überraschung. Carl Carlton, langjähriger Edelsöldner für beste (na ja – Anm. d. Red.) nationale Adressen (Lindenberg, Maffay) und erfahrener Session Man bei internationalen Größen wie Willy deVille oder Robert Palmer, hatte mal sein eigenes Ding gemacht: hemdsärmeliger, spontaner, authentischer Rock’n’Roll, unprätentiös und mit viel Herz aufs Tape geprügelt. Genauso überraschend wie das Album als solches gerieten denn auch die durchaus konkurrenzfähigen Verkaufszaheln. Nun also Take two – und wiederum gaben sich die Promis in den Dockside Studios, bei New Orleans mitten in den Sümpfen von Louisiana gelegen, die Klinke in die Hand: Der leibhaftige Levon Helm war dabei, Ex-Faces-Mann Ian McLagan, Robert Palmer, Bobby Keys, Slide-As Sonny Landreth, die Mothers Finest-Veteranen Moses „Mo“ Moore und Jerry „Wyzard“ Seay, die White Trash Horns und natürlich Carls deutsche Spezis Bertram Engel (dr) sowie Pascal Kravetz (keyb). Überraschungsgast war ein weiterer Einheimischer: Die Stimme seines Herrn. Xavier Naidoo, duettierte mit Carl auf „Love, Understanding & Respect“, dem wohl ersten Reggae mit tragender Pedal Steel Guitar. Entspannt, locker, leicht und mit angenehm vielen Ecken und Kanten produziert, führt Love & Respect das rustikale Konzept des Vorgängers fort, erweitert es gar um die eine oder andere Nuance. Stones-Rock TM („Kingston“) hat’s da genauso wie Petty-/Byrds-Beeinflusstes („Days Of Magic“), Gospel („Alive“), Countryblues („Lucky“) und potenten Funk’n’Roll („Deep Colours Bleed“). Nix wirklich Neues natürlich, aber jede Menge Spaß. Und für die, die genauer zuhören, offenbart sich, dass Carlton auf seine späteren Tage zum echten Songwriter reift. Schön, dass wir so einen haben.

>>> www.carcarlton.com