Carole King – Tapestry

Der Name Carole King hat bei uns noch einen wenig familiären Klang, doch nicht zu Unrecht nennt man sie heute in Fachkreisen „America’s First Lady“. Carole, die sich in den Sechziger Jahren als eine der bedeutendsten Songwriterinnen bewährt hat, ist jetzt, zehn Jahre später und mit ihrer zweiten LP der Sprung ins Entertainment voll gelungen. Auf „Tapestry“ präsentiert sie alte und neue Songs. Sie selbst singt und spielt Piano, Unterstützung gewähren James Taylor (akustische Gitarre, Backing-Vokals), Danny Kootch (Gitarre), Joni Mitchell und Merry Clayton (Backing-Vokals) und noch eine Reihe mehr oder weniger bekannter Musiker. Älteren ‚Nummern, wie „Will You Love Me Tomorrow“ und „Natural Woman“ (man erinnere sich an die Erfolgsversion von Aretha Franklin!) gibt sie hier ein ganz neues Gefühl und von ihren neuen Kompositionen sind zweifellos „You’ve Got A Friend“ und „Tapestry“ die eindrucksvollsten. Carole King gibt sich sentimental, ohne dabei rührselig zu wirken. Ihre Lyrics sind eigentlich nichts besonderes, sie besingt die Liebe, wie sie schon tausend Mal zuvor besungen worden ist, klingt dabei jedoch weder kitschig, noch abgeschmackt und bewahrt sich bei allem eine hundertprozentige Eigenständigkeit. In Amerika wurde „Tapestry“ mit Gold ausgezeichnet, in England zählt man das Album zu den besten des Jahres. Ob Carole King sich auch bei uns bewähren wird, muss sich erst noch zeigen.

Weitere Nummern: I Feel The Earth Move, So Far Away, It’s Too Late, Home Again, Beautiful, Way Over Yonder, Where You Lead, Smackwater Jack.