Cass McCombs

Heartmind

Anti/Indigo (VÖ: 19.8.)

Acht traurige Soft-Country-Lieder, die trotz alledem für Freudentränchen sorgen.

Wahrscheinlich wird über „Unproud Warrior“ am häufigsten gesprochen und geschrieben werden, weil dieser sechseinhalbminütige Soft-Country-Track die Sinnlosigkeit von Kriegen in wundervoll poetischen Worten beschreibt. Doch jedem einzelnen der acht Songs auf Cass McCombs‘ zehntem Album HEARTMIND gebührt ebenso viel Aufmerksamkeit, nicht nur (aber auch!) wegen der erstaunlichen Liste seiner Gastmusiker*innen, die unter anderen Danielle Haim und Shahzad Ismaily verzeichnet.

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McCombs ist kein Mann der lauten Worte oder Töne, seine Ideen und Botschaften trägt er durch die Hintertür hinein, um dann im Lesezimmer den reichhaltigsten Gabentisch aufzubauen. In „New Earth“ kombiniert er Vogelzwitschern mit swingendem Indie-Pop, um zu sagen, dass Elon Musk ein Arschloch ist. Oder „You Belong To Heaven“: Liebeserklärung und Grabrede in einem, eingebettet in optimistischen Folk mit an die Wings erinnernden Chören.

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Im tragikomischen „Blue, Blue Band“ begleitet man – inklusive Call-and- Response-Gesang – eine leidlich erfolgreiche Truppe aus Virginia bis zu ihrem erwartbaren Ende. Der Titel-und gleichzeitige Schlusstrack ist eine schräge Prog-Jazz-Improvisation, die den frickeligen Ansatz des Openers „Music Is Blue“ wieder aufnimmt. McCombs lässt sich auf kein Genre festlegen: Für Folk ist die Percussion zu fordernd und anspruchsvoll, für Country ist zu viel Pop und Jazz im Spiel. Zum Glück.

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