Cat Power
The Covers Record
Die Idee ist älter als der Wendelstein: Eine Platte mit Coverversionen zu machen. Und das Risiko ist minimal: denn, schätzen wir nicht alle irgendwie die ungewöhnliche Coverversion? Klar, finden wir es toll, wenn der Songwriter Chris Whitley aus Kraftwerks „The Model“ einen schrammeligen Folksong macht, oder Air Liquide „Low Rider“ von War zum feinen Stückchen Electronic Listening verarbeiten. Jetzt hat auch Chan Marshall aka Cat Power ihr Coveralbum gemacht. Mit Songs von u.a. Smog („Red Apples“), Procol Harum („Salty Dog“), Nina Simone („Wild Is The Wind“), Bob Dylan („Paths Of Victory“) und dem großen, aber kaum beachteten Songwriter Michael Hurley („Troubled Waters“). Das Angenehme an THE COVERS RECORD: Cat Power, die Post-Feministin unter den LoFi-Schrammel-Künstlern, nimmt sich stark zurück, will heißen: Sie nervt nicht wie auf ihren früheren Platten und liefert gerade deshalb eine reduzierte Vorstellung von mindestens der Intensität ab, die ihren mainstreamigeren Kolleginnen PJ Harvey und Tori Arnos immer wieder gerne mal nachgesagt wird. Klavier, Stimme und (leicht) verstärkte Gitarre genügen Frau Marshall hier, um die Songs zu ihren eigenen zu machen. Die ungewöhnliche Coverversion, die wir alle doch so schätzen, ist auch drauf „(I Can’t Get No) Satisfaction“, nur zur leicht angeshuffelten Akustikgitarre und ohne Refrain. Da ist weniger mehr, viel mehr.