Check TidianeSeck – MandinGroov
In die Annalen des Afro-Pop spielte sich Cheick Tidiane Seck bereits als Keyboarder der Rail Band I – blieb dabei allerdings im Schatten von Stars wie Salif Keita und Mory Kante zurück. Der Westen nahm erst Notiz von ihm, als er mit Jazz-Posaunist Hank Jones 1995 das Album sarala einspielte. Reichlich spät liefert das Tastentalent aus Mali nun seine aufwändig fabrizierte Visitenkarte ab. Doch als hätte er zu lange auf seine Chance gewartet und dabei die Zeit vergessen, ist Seck weitgehend in den Achtzigern stecken geblieben. Mit seinem Opus Magnum tischt uns der 50-Jährige einen schwer im Magen liegenden Fusion-Brei auf: Afro-Roots mit Synthie-Soße, hie und da lasche Latin-Vibes, ein unmotivierter Soul-Chor in „Dounougna“ – dabei könnte alles so schön zusammengehen. Doch es fehlt eine weiterführende Vision, da helfen weder der dreimal aufgefahrene Bambara-Rapper Lassi King noch die ellenlange Gästeliste weiter. Der im Titel beschworene Mandingo-Groove jedenfalls wurde längst von Keita und Kante etabliert. Am besten ist der Mann noch, wenn er die westafrikanischen Rhythmen mit einer Prise Jazz aufpeppt oder einen Gang zurückschaltet, wie im atmosphärischen „Blues Des Oubties“ mit der arabischen Sängerin Amina. Dabei zeigte Richard Bona erst kürzlich, wie man locker-leichten Afro-Pop produziert, ohne dabei auf Virtuosität und Vielseitigkeit verzichten zu müssen.
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