Chris Burroughs – Liberty
„Wenn Ihr unsere neue Platte kaufen wollt, müßt ihr mal eben nach Europa jetten.“ Peter Holsapple brachte bei einem Auftritt der Continental Drifters in Athens das Problem auf den Punkt: Americana hinterläßt keine Spuren im „Gelobten Land“, die Protagonisten haben ihr Auskommen, bisweilen nicht mal das: Zu Townes van Zandt kamen drüben „seven drunken winos from downtown“, Butch Hancock produziert unter Ausschluß der Öffentlichkeit, Calvin Russell oder Chris Cacavas könnten ohne ihre europäischen Fans einpacken. Wie Chris Burroughs. Vom US-Publikum unbemerkt hat der Mann aus Tucson bislang drei feine Roots-Rock-Alben vorgelegt. Wer die mochte oder einen der Obengenannten schätzt, wird auch von LIBERTY nicht enttäuscht. Mit Ex-Blaster Dave Alvin (Gitarre), Chris Cacavas (Piano) oder Sand Rubies-Drummer Bruce Halper spielt sich Burroughs durch einen unspektakulären Set, in dem mal Rock, mal Country, mal Folk im Vordergrund steht und die Stimmung zwischen lässig, lärmig und leise pendelt. Der Chef ist gut bei Stimme, gibt an Gitarren und Mandoline eine prächtige Figur ab und hat sich okaye Songs einfallen lassen, die bei flirrender Hitze auf einer schattigen Veranda am besten kommen. File under: Kult-Kandidat – anno 2007.
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