Live & Unplugged versucht Chris Cornell daran zu erinnern, warum man seine Musik einst liebte.

Wer so ungeniert nach dem großen Chart-Erfolg und dabei so unbeholfen ins Klo gegriffen hat wie Chris Cornell mit seinem Timbaland-produzierten Totalausfall Scream, der hat es schwer, seine Glaubwürdigkeit als Künstler zurückzugewinnen. Cornell reagiert selbstbewusst, indem er mit Songbook auf einige der erfreulicheren Momente seiner Karriere verweist. Die Aufnahmen entstanden bei einer dreimonatigen Solotournee durch die USA und enthalten Songs aus allen Schaffensperioden des Sängers. Cornell lässt seine Stimme Purzelbäume schlagen, die selbst Mariah Carey erblassen lassen würden. Das Publikum beklatscht jeden dieser Vokal-Ausbrüche euphorisch. Fast erwartet man zwischen den Songs ein begeistertes Feedback der DSDS-Jury. Das alles mutet an wie ein gut gespieltes Gitarrensolo: beeindruckend, aber irgendwie auch langweilig. Immerhin die neuen Songs „The Keeper“ und „Cleaning My Gun“ überzeugen und lassen auf eine baldige Konvaleszenz des großartigen Songwriters hoffen, der Chris Cornell eigentlich ist. Key Tracks: „The Keeper“, „Can’t Change Me“, „Scar On The Sky“