Chris Youlden – Second Sight
Was für ein leichtgängiges Comeback nach 17 Jahren! Seine vier LPs mit Savoy Brown waren erste Blues-Sohne, die beiden Solo-Alben von 1973 und 1974 verkannte Kleinode in Sachen Blues, Soul und Pop. Danach: abgetaucht, Uni besucht, Abschluß. Nicht gerade alltäglich in diesem Geschäft. Auf dieser neuen Scheibe hat Youlden alles richtig gemacht: kein fader Aufguß, keine Brechstongenarbeit, um verkrampft den Junior raushängen zu lassen. Unterstützt von Top-Producer Mike Vernon, fand er auf 13 Songs (62 Minuten) den goldenen Weg — ohne schwonzeinziehende Kompromisse. Alle Qualitäten sind geblieben: die unkopierbar klebrig-hohle Stimme, die auf engstem Raum phrasiert; die exzellent auskomponierten Songs; der unaufdringlich in die Füße fahrende Rhythmus. All das ist reitgemäß verpackt, arrangiert und umgesetzt — jazzig, soulig, bluesig, funkig. Prima ist die konsequent begleitende Leadgitorre, die keine Nerven tötet. Stünde auf dem Cover nicht .Chris Youlden“, sondern .Phil Collins“, wär’s vermutlich ein Verkaufsschlager. Purer Frevel! Denn in diesem Leben brächte der ölgescheitelte Absahner eine solche Klasseplatte gar nicht mehr zustande.
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