Chromeo – DJ-Kicks live

Die beiden Kanadier wühlen indenDiS-CO-Archiven, offenbaren aber auch eine Schwäche für Prog-Rock. Bei Chromeo ist man vor keiner Blamage sicher. Im Gegensatz zu penibel auf Geschmack bedachten Kollegen wühlen sie schon mal mit Lust und Laune im Billigsortiment des Plattenhändlers. Das weiß man spätestens seit der Compilation VN J0L1 MIX P0UR TOI, die mit Verbrechen aus der Diskograf ie von Modern Romance und Robert Palmer die Weltöffentlichkeit schockte. Nun kommen dieunerschrockenen Zwei mit Beiträgen von Leo Sayer und The Alan Parsons Project um die Ecke. Der Discopop in „Easy To Love“ gehört durchaus noch zu den akzeptablen Momenten des Engländers Sayer, aber Alan Parsons Project? Auch noch mit einem Stück aus dem Jahr 1984, als das Projekt allmählich sogar von Fans angezweifelt wurde? Das ist noch nicht alles. Chromeos eigener Beitrag zu dieser Compilation ist eine Version von „I Can’t Teil You Why“ von den Eagles, in der Auto-Tune-Gequäke vorkommt. Darauf muss man erst mal kommen! Wesentlich besser fahren Dave 1 und P-Thugg, wenn sie sie ihren Lieblingssound (8Qer-Club-Funk) abgrasen und Klassiker wie Donna Aliens „Serious“ und „Seduction“ von Rick-James-Protege Val Young ausgraben. Mehrmals betätigen sie sich auch als Botschafter für kanadischen Discosound. France Joli galt für kurze Zeit als „neue Donna Summer„, Cheri strifien mit „Murphy’s Law“ sogar mal Billboards Top 40, und Pierre Perpall war ein echter Wahnsinniger. Das sind Chromeo: Schelme, die Magie und Murks immer schön nebeneinander auf einem Tablett servieren und damit zu Spaßbringern werden.

VÖ 25.9.