Chuck Prophet – Feats Of Hearts

Chuck Prophet, in den 80er lahren neben Dan Stuart der kreative Kopf der kalifornischen Psyche-Folker Green On Red, hat als Solist die Experimentierphase längst hinter sich gelassen. Mit FEAST OF HEARTS löst der geistreiche Geschichtenerzähler die hohen Standards ein, die er selbst mit den beiden Vorgängeralben gesetzt hat. Mittlerweile präsentiert sich Prophet als gut abgehangener Songwriter, der stilsicher zwischen Country-Rock und Rhythm’n’Blues pendelt. Ob melancholische Akustik-Ballade oder straighte Up-Tempo-Nummer — mit göttlichen Melodien und bis aufs i-Tüpfelchen ausgefeilten Arrangements erzeugt Prophet auf seinem dritten Soloalbum eine durchgängig gelöste Stimmung. Daneben erweist sich Prophet einmal mehr als Gitarren-Stilist. Bestes Beispiel: ‚How Many Angels‘ mit einem Solo, das aus Mark Knopfler’scher Selbstverliebtheit heraus Neil Young-artiges Chaos entwickelt. Da fällt es dann kaum noch ins Gewicht, daß der Prophet bisweilen etwas zum Pathos neigt.