Clem Snide – The Ghost Of Fashion :: Slacker Country
Twangy Countryrock,gespielt von ehemaligen Indie-Punk-Kids ist nicht eben die größte Sensation dieser Saison. Haben wir nicht schon viel zu vielen jammernden, wehleidigen Frühdreißigern auf dem direkten Highway ins geistige Rentnertum zuhören müssen? Wie immer im Leben gilt es in solchen Fällen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Ähnlich wie Bonnie „Prince“ Billy, die Silver Jews oder Lambchop benutzen Clem Snide für ihr Songwriting das gemächliche Gerüst der Countrymusik, doch ihr Umgang mit den Roots ist so locker und undogmatisch, dass letztlich egal ist, aus welchem Kochbuch hier die Zutaten zusammengetragen wurden. Bei Clem Snide ist manches möglich, da gibt es träge Hängematten-Schunkler, Bläser verstärkte Uptempo-Nummern,verzerrte Feedback-Spritzen, voluminöse Orchester-Epen und fast nackte Akustikgitarren-Arrangements. Größtes Plus der Band aus New York aber ist das Storytelling-Talent von Eef Barzelay der wie ein guter Stand-Up-Comedian über den Segen und die Qualen der Liebe singt und dabei auf Kalauer verzichtet. Beispiel gefällig? „I’m feeling like the ice cube in your glass melting away / I could close my eyes and go to sleep right here in the ashtray“(„Ice Cube“). Dann gibt es mit „No One’s More Happy Than You“ noch das große triumphale Finale, einen Rausschmeißer, der Herzen zum Glühen bringt.
www.clemsnide.com
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