Clinic – Walking With Thee :: Indie Pop
„Die Beatles überschatten Liverpool auf eine fast schon unangenehme Art und Weise“. Ein nicht gerade populäres Statement, das CIinic-Sänger Ade Blackburn vor zwei Jahren über seine Heimatstadt zu sagen hatte. Genervt vom penetranten Reduzieren der lebendigen Musikszene der Stadt auf das Wirken der „Fab Four“, wo doch Liverpool zum Beispiel auch in Punk- und New-Wave-Zeiten mit Echo & The Bunnymen oder Julian Copes Teardrop Explodes viel zu bieten hatten. Zwei Bands, die Clinic mehr beeinflusst haben dürften als die Beatles. Clinics Erstling INTERNAL WRANGLER selbst war vor zwei Jahren eine richtige Offenbarung, ein echtes Meisterwerk voller kleiner, hübschschräger, minimalistischer Indie-Pop-Songs, die den Geist von Velvet Underground und Suicide, Punk und Can atmeten. Mit kleinen Hits wie „TK“, „The Return Of Evil Bill“ oder der Single „The Second Line“, die mittels eines Jeansherstellers auch über die Werbung Verbreitung fand. Das zweite Album der 1997 gegründeten Band konnte gegenüber dem grandiosen Debüt nur abfallen, wenngleich WALKING WITH THEE ein exzellentes Werk geworden ist. Wieder sind Sänger Ade Blackburn und seiner Band elf kleine Perlen gelungen, die sowohl den Punkspirit vergangener Tage inhaliert haben, als auch den deutschen Can huldigen. Charakteristisch für Clinic ist neben Blackburns sehr eigener Singweise der Einsatzeines Klangerzeugers, der weniger als Popinstrument denn als Folter für Legionen von Schülern im Musikunterricht bekannt sein dürfte: der Melodica. Die macht sich bei Clinic freilich ziemlich gut.
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