Cody ChesnuTT

My Love Divine Degree

One Little Indian/Indigo

Ein Soul-, Funk- und Gospel-­Album aus dem Wohnzimmer des Oldschool-Storytellers.

„Anything could happen, when the music is good.“ Dieses kleine Mantra hat der Künstler mit den finalen Versalien gleich einmal vor die 13 folgenden Songs auf seinem neuen Album gestellt. Und es kommt einer Selbstauskunft gleich: Cody ChesnuTT formuliert aus den Verwerfungen des Daseins die starken Vibes, die die Liebe zum Soul so gebären kann. Dafür hat man schon sein Debüt THE HEADPHONE MASTERPIECE (2002) und seinen von den Roots bekannt gemachten Track „The Seed“ gefeiert, unter Vergleichen mit Marvin Gaye, Al Green und Jimi Hendrix ging da nichts. Da ChesnuTT aber nur alle fünf bis zehn Jahre ein neues Album herausbringt, stellt sich jedes Mal nur die Frage, wie weit er Intensität und Spannung halten kann.

Mitseufzen und einen Haken machen: Der Amerikaner schickt sein extraschönes Falsett über einen hausgemachten Schrabbel-Funk-Track („Make A Better Man“), schwelgt samt Chor im „Image Of Love“ und extemporiert zur akustischen Gitarre („Shine On The Mic“) – ein Wohnzimmerkonzert in Folk & Soul. Aktuelle Ergebnisse aus der R’n’B-Forschung haben allerdings keinen bleibenden Eindruck auf MY LOVE DIVINE DEGREE hinterlassen können, dafür kritzelt der Storyteller aus Atlanta mit großer Emphase Bänke in der Oldschool voll.