Colin Hay – Transcendental Highway

Ätsch, reingefallen. Wer von Colin Hay eine Fortsetzung des bewährten Man At Work-Sounds erwartet hat, gerät bei TRANSCENDENTAL HIGHWAY rasch auf den Holzweg. Die Zeiten, als das Quintett aus Australien mit allerliebstem, wave-beeinflußtem Pop die Charts in aller Welt aufrollte, sind endgültig vorbei, auch wenn heute noch alle Spatzen den Megaseller“Down Under“ von den Dächern pfeifen. Der Ex-Frontmann der Hitparaden-Heroen von einst sucht sein Heil längst in einem gereiften Singer/Songwriter-Pop, der von Stimmung und Instrumentierung – offene Akustikgitarrenakkorde, vereinzelt Cello und Dudelsack, all das auf einem zumeist federleichten Rhythmusfundament schon mal an den heillos unterschätzten Luka Bloom erinnert,während beiden Kompositionen Chris Rea und Mark Knopfler Pate gestanden haben. Am besten ist Colin Hay aber immer dann, wenn er sich nur im Zwiegespräch mit seiner Gitarre durch Elegien wie „Death Row Conversation“ oder „I Just Don’t Think I’ll Get Over You“ sinniert, schlimm wird’s, wenn Pathos („Freedom Calling“) und Schmalz („Goodbye My Red Rose“) die Gehörgänge verkleistern. Für derlei Ausrutscher entschädigen aber umgehend luftige, wunderbar eingängige Melodien („My Brilliant Feat“, „Wash It All Away“), die ein Paul McCartney nicht besser hingekriegt hätte. Und das Ergebnis? Colin Hay-Chris Rea 3:2.