Colin Stetson

All This I Do For Glory

52 Hz/Indigo

Rumpel-Jazz: Der kanadische Saxofon-Virtuose setzt sein Instrument so kreativ in Szene wie selten zuvor.

Wer ALL THIS I DO FOR GLORY hört, bekommt fast den Eindruck, Colin Stetson wäre sein eigenes Stamm-Instrument langweilig geworden: Das Saxofon ist zwar omnipräsent, klingt jedoch fast nie wie ein Saxofon. Stetson übertüncht den natürlichen Sound mit so vielen Effekten, dass man sich nie ganz sicher sein kann, ob man gerade eine bearbeitete Stimme oder ein Blasinstrument zu hören bekommt. Doch gerade mit den harschen, sehr simplen Rhythmen und Beats geht das Experiment auf: Auf den sechs Tracks bilden sich unfreundliche Sound-Landschaften, so karg wie die Gebeine auf dem Cover.

„Between Water And Wind“ holt aus den tieferen Regis­tern des Saxofons sogar Dubstep-artige Breaks hervor, erst in der zweiten Hälfte des Albums hellt sich die Stimmung dank der Single „Spindrift“ ein wenig auf. Für Stetson markiert dieses Album eine Rückkehr von den Klassikausflügen, die er auf seinen letzten beiden Alben SORROW und NEVER WERE THE WAY SHE WAS, einer Zusammenarbeit mit der Violinistin Sarah Neufeld, unternahm, zurück zum experimentellen Sound der Trilogie NEW HISTORY WARFARE.

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