Courtney Pine – Underground
Der Saxophonist gilt als einer der wenigen Jazzer, die ihre Ohren vor aktuellen britischen Dancefloor-Trends nicht verschließen. Seine Mitstreiter wie den Trompeter Nicholas Payton.den Gitarristen Mark Whitfield oder Cyrus Chestnut an den Keyboards mußte Pine allerdings erstmal vom Nutzen des Turntable-Fachmanns DJ Pogo und der Soul-Sängerin Jhelisa überzeugen. Die hatten nämlich zunächst Berührungsängste mit den Dancefloor-Trendsettern, freundeten sich jedoch hörbar schnell an. Besonders bei „Modern Day Jazz“fanden sie zu einer Soul-inspirierten Spielart zusammen, die an Sixties-Größen wie Cannonball Adderly oder Eddie Harris erinnert. In „Tryin’Times“ bringt Jhelisas schmeichelnde Soul-Stimme die Herzen zum Schmelzen, bevor „Oneness Of Mind“ dank Pogos brillantem Scratching zum furiosen Funk-Schlag ausholt. Im Vergleich zu den Kollegen Branford Marsalis und Buckshot LeFonque musiziert Pine zwar weniger mutig, doch dank schlüssiger Songs und feuriger Soli hat er doch die Nase vom. Wenn der Jazz neue Impulse bekommen soll, braucht er mehr Freigeister wie ihn.
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