Cream :: Those Were The Days
Trios sind derzeit wieder en vogue. Wenn auch nur im Rahmen luxuriös verpackter CD-Anthologien. Nach der opulenten Jam-Box, heißt es nun THOSE WERE THE DAYS für Cream. Ein politisch völlig korrekter Titel, um dessen tiefsinnige Bedeutung sich die drei Ex-Cream wohl wenig scheren werden. Vorsorglich wie Jack Bruce, Eric Clapton und Ginger Baker nun mal waren, lösten sie die erste Supergroup des Rock nach nicht ganz zwei Jahren 1968 auf und hinterließen eine Menge enttäuschte Fans sowie viele offene Fragen. Diese lassen sich zwar auch nicht mit einem 4-CD-Set beantworten, dafür geht man aber diversen Bootleg-Mythen der letzten 30 Jahre auf den Grund: Sechs zuvor unveröffentlichte Demoversionen, darunter ein radikal verändertes „We’re Going Wrong“, eine langsamere Fassung von „SWALBR“, das ominöse „You Make MeFeel“ sowie der einminütige „Falstaff Beer Commercial“, lassen das Sammlerherz heftigst brummen. Drei weitere, von Jack Bruce später solistisch übernommene Kompositionen („Weird Of Hermiston“, „Clearout“,“Hey Now Princess“), zwei Takes von „Lawdy Mama“ (mit abgeänderten Lyrics wurde aus dem Blues-Traditional später „Strange Brew“), eine Atternativ-Version von „Passing The Time“ plus eine rare Live-Aufnahme von „Sunshine Of Your Love“ (Glen Campbell TV Show 1968) vermitteln zwar keine umwälzend neuen Einblicke in die Cream-Historie, unterscheiden sich in ihrer remasterten Qualität jedoch deutlich von den schon seit Jahren bekannten Bootleg-Versionen. Ansonsten setzt die selbstverständlich mit einem farbigen Foto-Booklet ausgestattete Box eher auf Cream-Standards. Noch mehr als bei der reichlich mit Bonustracks bestückten Jam-Box stellt sich hier jedoch die Frage, ob sich für den Käufer der finanzielle Aufwand für eine Handvoll Raritäten wirklich lohnt.
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