Cyann & Ben, Sweet Beliefs :: VÖ: 8.9.

Sag mal, wo kommt ihr denn her? Aus Schluffhausen, bitte sehr! Charleville-Mezieres, um das französisches Nest beim richtigen Namen zu nennen. Aber dort regnet es immer nur, predigt das Klischee. Und so flüchteten Cyann & Ben – die bei ihrer Gründung im Frühjahr 2001 ein Duo waren, sich bald um einen Bassisten und einen Schlagzeuger ergänzten, aber keine Lust hatten, sich daraufhin in Cyann & Ben & Charlie & Loic umzubenennen – nach Paris. Wenn die Seele aber erst einmal einen Wasserschaden hat. in der prägenden Jugend sich das Grau von 1000 Häuserwänden vor das innere Auge legen konnte, nützen auch die krachgrünen Parkanlagen und all die touristisch umwimmelte Pracht von Paris nicht viel: Man bleibt doch immer ein Schluffhausener, im Herzen. Und so suchen sich Cyann & Ben die dunkelsten Gassen der Metropole aus, durch die sie ihre Lieder schicken, auf dass diese sich dann ordentlich verlieren. Schlaftrunken, um tiefe Gedanken kreisend, geografisch dabei ziellos Kreise ziehend. Ein bisschen romantischer seien sie allerdings schon geworden, wird behauptet, was auf der einen Seite dazu führt, dass in ihrer Genrespalte bereits einer kräftig mit dem Ratzefummel ratzefummelt, um das „Rock“ nach „Space“ durch ..Pop zu ersetzen. Auf der anderen Seite fühlt man sich aber fast schon verleitet, Cyann & Ben neben ihren Wahlverwandtschaften mit Galaxie 500 und Spiritualized eine Brieffreundschaft mit Maximilian Hecker zu vermitteln. Ist das schlimm? Nein, nur richtig schön tragisch.

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