Damian Marley, Welcome To Jamrock

Bereits sein letztes Album, HALF WAY THREE [2001], wurde mit einem Grammy ausgezeichnet und ließ erkennen, daß Damian Marley, mehr als jeder andere Künstler aus dem Marley-Clan, in der Lage ist, das musikalische Erbe seines Vaters nicht nur mehr schlecht als recht zu verwalten, sondern eigene Wege zu gehen. Mit dem Song „Welcome To Jamrock“ , der eindringlichen Schilderung der politischen und sozialen Verwerfungen in seinem Heimatland Jamaika, dem Marleys neues Album auch seinen Namen verdankt, gelang ihm eine der größten und meistbeachteten Reggae-Tunes der letzten zehn Jahre. Der Song wurde nicht nur in Jamaika enthusiastisch gefeiert, sondern stieß in der ganzen Welt auf Begeisterung – von Alicia Keys, die sogar eine Live-Version mit Damian Marley auf ihrem MTV unplugged-Album zum besten gibt, bis hin zur englischen Drum’n Bass-Szene. in der das Stück ausführlich gesampelt wurde. Damian Marley selber scheint dieser Song zu einem kreativen Höhenflug inspiriert zu haben. Gleich mit dem Opener, dem mit Streicher-Sounds angereicherten „Confrontation“, zeigt er, daß „Welcome To Jamrock“ kein Ausrutscher war. Auch dieser Song enthält so viet lyrische Sprengkraft, um ohne Probleme Monate auf den Playlists der einschlägigen Radiostationen zu überleben. Als Gäste begrünt Damian Marley neben Bobby Brown, Black Thought, Nas, Bounty Killer, Eek-A-Mouse und seinen Bruder Stephen, mit dem zusammen er das Album auch produziert hat. Das Niveau der 14 Tracks ist durchgehend hoch, und Marley ist immer wieder für ein paar überraschende Moves gut. Besonders gelungen ist das auf einem Sample der Skatalites [„Nimrod“] aufgebaute, groovende „All Night“ sowie „Khaki Suit“, bei dem Bounty Killer und Eek-A-Mouse mitwirken. Bei „Move“ zitiert Damian Marley sehr geschickt „Exodus“ von Bob Marley & The Wailers. Absoluter Höhepunkt der Platte ist aber die Zusammenarbeit mit Rapper Nas auf „Road To Zion“. Näher als hier sind sich die beiden Musikgenres trotz zahlreicher Versuche in den letzten 25 Jahren noch nie gekommen – mit freundlicher Unterstützung von Ella Fitzgerald, deren „Russian Lullaby“ als perfekt eingebautes Sample für die richtige Stimmung sorgt.

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