Dance With A Stranger – Fool’s Paradise

Siedender Soul aus dem kühlen Skandinavien – kaum zu fassen! Mindestens ebenso erstaunlich ist die volltönende, schwarze Röhre des Frontmannes. Elg heißt er, trägt wallende, blonde Locken und stammt wie seine Band aus Norwegen. Dieser Mann hat die Seele in der Kehle. Sein gutturales Organ liegt irgendwo zwischen Bobby Womack und Joe Cocker.

FOOL’S PARADISE, das zweite DWAS-Album, überzeugt durch ausgereifte Kompositionen. Die stilsichere Wahl ihrer Mittel weist die Nordlinge als ausgebuffte Profis aus: von den sparsam ausstaffierten Grooves der Rhythmusgruppe über die satte Hammond bis zu den heißblütigen Backup-Sängerinnen. Einziger Wermutstropfen: die spiegelglatte Produktion von Björn Nessjö. Ein etwas rauherer Sound, etwa in Richtung Stax oder Muscle Shoals, würde diesen Skandi-Soul-Pop noch vitaler klingen lassen.