Daniel Avery

Song For Alpha

Phantasy/PIAS Coop/ Rough Trade (VÖ: 6.4.)

Zweites Album des Londoners, der 2013 als Wunderkind gefeiert wurde: Erkundungen von Dancefloor und Wohnzimmer. 

Vor viereinhalb Jahren hat Daniel Avery sein ambitioniertes Debüt­album DRONE LOGIC veröffent­licht, das von den einschlägigen Medien als Maßstab für zeitgenössischen Techno abgefeiert wurde. Jetzt kommt der DJ und Produzent aus London mit seinem zweiten Album zurück, das freilich nicht mehr so viel Aufsehen erregen wird wie das Debüt. SONG FOR ALPHA erscheint wieder auf Phantasy, dem Label seines Mentors Erol Alkan. Avery verfolgt darauf ein Sujet, das fast schon Tradition geworden ist für Elektronik-Musiker in den 10er-Jahren: die Erforschung der Schnittmenge von Club- und Wohnzimmermusiken und deren Wechselwirkungen und Fusionsprodukte.

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Oder, wie der 31-Jährige selbst meint, die geis­tige Heimat von DRONE LOGIC sei der Dancefloor gewesen, die von SONG FOR ALPHA die Straße, die späte Nacht und der nebelhafte Morgen, Musik für „the wee small hours of the morning“. Es scheint so, als habe Avery einige der wesentlichen Entwicklungen der 10er-Jahre übersprungen, die Annäherung von Post-Bass-Musiken an Techno/House und umgekehrt. Aber warum sollte man darüber lamentieren, wenn ihm etwa mit „Sensation“ ein Signature-Techno-Track gelingt? Daniel Avery spielt mit ambienten Atmosphären, Rave-Zitaten, Acid-Techno, komplexen Beats und Soundeffekten – und auch mit dem Sequencing der Tracks. Einem offensiven Techno-Track wie „Diminuendo“ lässt er das ruhige „Days From Now“ folgen, das an Minimal Music erinnert, um danach mit „Embers“ den Ambient-Horizont aufzureißen.