Daniel Lanois Acadie
Der aus Quebec stammende Daniel Lanois erwarb sich bereits an Brian Enos Mischpulten und als Produzent von U2, Peter Gabriel und Bob Dylan Ruhm und Ehre (sowie ein dickes Bankkonto). Dies ist seine erste Platte unter eigenem Namen. Von den ungewöhnlichen Klangfarben und Strukturen, auf denen sein Ruf als Studio-As basiert, findet sich hier jedoch wenig. Abgesehen von „White Mustang“, einem stimmungsvollen Instrumental, und einer sehr knappen, exzentrischen Version von „Amazing Grace“ (mit Sequenzern) ist ACADIE eine schlichte akustische Platte mit einfachen Country/Folk/Cajun-Melodien und Texten in Englisch und Französisch, in denen uns Lanois mit seiner Ehrfurcht vor den Kräften der Natur vertraut macht. Fast alle Songs haben etwas mit Flüssen, Schnee, Stürmen oder Bergen zu tun. Kein schlechtes Rezept – aber bei Lanois klingt das ein bißchen zu „ehrlich“, um wahr zu sein. Er singt in einer hohen Lage, die an Robbie Robertson und Jackson Browne erinnert, läßt aber deren Persönlichkeit vermissen. Vielleicht meint er deswegen, sich mit künstlicher Naivität präsentieren zu müssen – zwischen den Zeilen hört man, „Oh, ich bin es nur, euer Dan aus dem Hohen Norden“. Wenn U2 Millionen von Plattenkäufern überzeugen können, dann schafft es diese Platte vielleicht auch.
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