Das Lunsentrio

Aufstehn!

Problembär/Rough Trade (VÖ: 10.11.)

Eine unwahrscheinliche Supergroup spielt Schlager-Funk-NDW-Pop mit Weißwurstaroma. Das ist so bizarr, wie es sich liest.

Immer diese Imperative! „Deutschland erwache!“, blöken die fellow Volltrottel auf Twitter und den Straßen. Und nun plärrt uns auch noch das Lunsentrio an: AUFSTEHN! heißt die neue Platte des Bandprojekts. Wer glaubt, im Pop alles gesehen zu haben, sollte sich das Lunsentrio geben: Sechs Jahre nach ihrer Weirdo-Rockoper „Der Lunsenring“ brettern Sebastian Kellig von LaBrassBanda, der Berliner Lyriker Hank Schmidt in der Beek und Nick McCarthy, Ex-Gitarrist von Franz Ferdinand, mit dem Bollerwagen durch Bizarroland.

Sammeln am Wegesrand NDW-Gerümpel, Funk-Versatzstücke und Bierzeltdeckel auf, singen die „Die Ballade von John und Yoko“ auf Schwäbisch, und nach einem Schlagerstopp „Im Goldenen Hahn“ (Titelzusatz: „Bumm Bumm Bumm Bumm/Bamm Bamm Bamm Bamm“) wird zu einem Offbeat „Das letzte Edelweiß“ gepflückt. In seiner daddeligen Ulkigkeit ist das Lunsentrio, was all die Retrojünger gern wären: irritierend anachronistisch. So wie das Testbild. Nervig, aber auch charmant. 

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