Dave Graney – My Life On The Plains

Die Klang gewordene Sehnsucht einer Pedal Steel im sanft wogenden Meer akustischer Gitarren; entspannt marschierende Drums im Metronome-Schlag eines „Rim-Shot“, der aus einem anderen Raum zu kommen scheint; auch ein Piano verliert sich in der suggerierten Weite. Der Australier Dave Graney, früher bei den Moodists, eignet sich Country-Strukturen und -Stilmerkmale aus gesunder Distanz an, ohne sentimentales Beharren oder rigides Form-Denken – nur manchmal vielleicht ein bißchen zu pathetisch. Die Bezugspunkte sind klar abgesteckt: Graney covert Gene Clark („In A Misty Morning“) und Gram Parsons („Brass Buttons“), doch gerade auch seine eigenen Songs offenbaren Stil und Charakter. Der eruptive, aus dem eher ruhigen Kontext ausbrechende Titel „Take Me For A Ride“ wäre vor einigen Jahren problemlos als „Cow-Punk“ durchgegangen.