Dave Matthews – Some Devil
Neil Young ohne Crazy Horse. Bruce Springsteen ohne E Street Band. Dick Dale ohne His Del-Tones. Ein Alleingang von Dave Matthews so wenig Parallelen zu den Genannten auch bestehen – läuft wohl auf eine ähnlich berechenbare Angelegenheit hinaus. Zu erwartende Kurswechsel: ungefähr keine. Dahinter steckt kein langer Input-Output-Abgleich, sondern die gar nicht so geheime Erkenntnis, dass Matthews vor allem auf den beiden letzten Dave-Matthews-BandPlatten 80 Prozent der Marschroute vorgab. Und obwohl er sich auf seinem Soloalbum gleich zuhauf von Gastmusikern darunter Tony Hall und Trey Anastasio unter die Arme greifen lässt, geht diese Rechnung glatt auf. Schon aus dem Opener „Dodo“ spricht derselbe verhaltene Optimismus wie aus den meisten Songs auf dem 2002er busted stuff, und dass Matthews in „Gravedigger“ den zynischen Kauz gibt, ist auch so furchtbar neu nicht. Seine Sache macht er deshalb trotzdem nicht schlecht, im Gegenteil: Abgesehen vom unnötig banalen Titeltrack und dem pathetischen Gospelgedudel in „Trouble“, gelingen Matthews mitunter großartige Songs: die unerwartete Bob-Marley-Hommage „Up And Away etwa oder die düster orchestrierte Falsett-Elegie „An‘ Another Thing“ . Dazwischen viel Gitarrenpop, sporadisch Folk und vorsichtig dosierte Jazz-Essenzen.
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