David Byrne & Brian Eno :: Everything that happens will happen today

Große Namen, nichts dahinter: Operetten-Pop trifft auf erheblich unerhebliche Soundflächen.

Die erste Zusammenarbeit von David Byrne und Brian Eno liegt 27 Jahre zurück. Das Album my life in the bush of ghosts von 1981 stand damals auch für die Umgehung der engen Grenzen des New Wave und wird seither immer wieder referenziell herangezogen, wenn es um die Fusion aus elektronischer Musik und Weltmusik geht, everything that happens will happen today zeigt allerdings, dass die Paradiesvögel im Pop längst in anderen Revieren fliegen als David Byrne und Brian Eno- „I Feel My Stuff“ berührt zwar zumindest die Grenzen des Außergewöhnlichen, ansonsten gibt es hier jedoch operettenhaften Pop und Schlagermelodien; „Home“ ist eine wahrscheinlich unbewusste Umarbeitung von „Sound Of Silence“ von Simon &Garfunkel. Sowohl Byrne als auch Eno leben von ihrem jeweiligen Mythos. Der eine als der“Ex-Talking-Head“, der andere als der „Ambient-Erfinder“. Dabei wird gerne übersehen, dass Byrne nach der Trennung der Talking Heads und Eno nach der Erfindung des Ambient auch ziemlich großen Mist abgeliefert haben. David Byrne hat seine Fähigkeit, relevante Songs zu schreiben, ganz offensichtlich verloren, und Brian Enos Musik operiert hier in einer absolut ideen und spannungsfreien Zone. Wieso dieses Album, das als Download bereits seit Mitte August erhältlich ist, dann doch fast überall Stürme der Begeisterung hervorruft, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit am Des-Kaisers-neue-Kleider-Syndrom. Manchen reicht offenbar allein die Tatsache, dass Byrne und Eno nach 1981 wieder ein gemeinsames Album veröffentlichen. Anhören braucht man sich es ja nicht unbedingt ein zweites Mal.