David Gray – A New Day At Midnight

Der Mann? Gefeiert, als hätte erdie Musik neu erfunden. Das Album? Gekauft, ach was – aus den Regalen gerissen, als gäb’s kein Morgen mehr. Sieben Platintrophäen allein in England, in Irland vier Jahre nach seinem Erscheinen noch in den Charts, ein Grammy, klar, und allerlei andere Ehrungen: WHITE LADDER war mehr als eine Schallplatte, es war ein Ereignis. Und jedem, der anzumerken wagte, es handle sich doch nur um folkpoppiges Liedgut, wie es einst Jackson Browne oder Paul Brady in schwächeren Momenten hätte eingefallen sein können, drohten Acht und Bann. Naja. Nun soll A NEW DAY AT MIDNIGHT den Überraschungserfolg von 1998 wiederholen – und warum auch nicht? Schließlich hat sich an der bewährten Rezeptur nicht wirklich etwas geändert: Man nehme hübsche Melodien, arrangiere sie schön schlicht und unter Verzicht auf Ecken und Kanten, unterlege sie mit sanften, gerne synthetischen, auf betuliches Midtempo programmierten Beats, packe die angenehme Stimme von Master Gray darüber – und schon hat man ein Album, das Chris de Burghs Werke um Längen schlägt. Aber mal im Ernst: Braucht das wirklich jemand?

www.davidgray.com