David Grisman – Sechs Re-Releases

Einer der bedeutensten Hüter und Bewahrer der „Old Time Music“, der traditionellen amerikanischen Volksmusik zwischen Folk, Country, Bluegrass und Jazz, ist der Mandolinist David „Dawg“ Grisman. Er stammt aus dem US-Bluegrass-Zirkel der 60er Jahre und spielte mit Größen wie Doc Watson, Stephane Grappelli,den Grateful Dead und – nicht zuletzt – deren 1995 verstorbenen Kopf Jerry Garcia, mit dem Dawg eine tiefe Freundschaft verband. Mit Garcia nahm Grisman hunderte von Stunden Musik in seinem Heimstudio im kalifornischen San Rafael für sein Label „Acoustic Disc“ auf. Waren die Releases des Kleinst-Labels früher nur sehr schwer über Mail Order oder Import zu erhalten, macht Koch International jetzt sukzessive das gesamte Labelprogramm für den deutschen Markt zugänglich. Ein Glanzstück der Zusammenarbeit mit Garcia ist JERRY GARCIA/DAVID GRISMAN, 5 Sterne, von 1991, auf dem die beiden Musiker Standards („The Thrill Is Gone“,“Russian Lullaby“),Traditionals „Walkin’Boss“) und Eigenkompositionen (Grismans episches, hypnotisches „Arabia“) homogen in die Sprache der akustischen Musik übersetzen. NOT FOR KIDS ONLY, 5 Sterne, von 1993 ist eine Sammlung von traditionellen amerikanischen Kinderliedern, die Garcia und Grisman mit zahlreichen Begleitmusikern umsetzen. SHADY GROVE, 5 Sterne, enthält Garcia/Grisman-Aufnahmen von 1990 bis 1993, darunter das Grateful Dead-Original „Casey Jones“ und das irische Volkslied „Whiskey In The Jar“. Zusammen mit Tony Rice, dem Gitarristen des David Grisman Quartets, entstand 1994 TONE POEMS, 4 Sterne, mit virtuosen Versionen von u.a. Django Reinhardt- und Bill Monroe-Stücken. TONE POEMS II, 5 Sterne; verlegt das Konzept Gitarre-Mandoline in den Jazz. Zusammen mit dem schottischen Gitarristen Martin Taylor spielt Grisman Jazz-Standards von Duke Ellington über Johnny Mercer bis hin zu Chick Corea im Old Time Music-Habitus. Auf SONGS OF OUR FATHERS, 5 Sterne, schließlich nimmt David Grisman sich mit dem Mandolinenspieler Andy Statman des traditionellen jüdischen Liedguts an. Melodien, so tief wie der Ozean und mindestens genauso respekteinflößend.