David Knopfler – Release

Ein symbolträchtiger LP-Titel? RELEASE: Entlassung, Befreiung. Erlösung. Das Debüt eines Musikers, der lange im Schatten seines großen Bruders stand. „Knopfler“ kennt die Pop-Welt nur einen: Mark, den Dire-Straits-Boß.

Gemeinsam hatten die beiden Brüder die heutige Superband gegründet. Doch irgendwann war’s vorbei mit der Bruder-Liebe, musikalisch jedenfalls. Der Kleine stieg aus, der Große wurde noch größer. Davon muß man sich offensichtlich „befreien“.

Doch eine eigene Platte bedeutet noch lange nicht, daß man’s geschafft hat. RELEASE ist eine typische Platte aus dem Hause Knopfler. Die Melodien sind vertraut, weich und perlen von der schwarzen Scheibe.

Kompositorisch kann David Mark jedoch nicht das Wasser reichen. Auch stört’s, daß er stimmlich phrasiert, wie man’s vom anderen kennt – aber bei ihm nicht unbedingt so hören möchte. Natürlich knopflert zwischendurch auch noch die Gitarre aus der bekannten Ecke.

Sicher nerven die permanenten Vergleiche mit dem großen Bruder. Ich hätte sie nicht heranziehen müssen, wenn David sich wirklich von Mark befreit hätte. Release him, brother!