David Sylvian – Gone to earth
Das vorliegende Doppelalbum macht da weiter, wo die beiden vorangegangenen Veröffentlichungen aufgehört haben. Die erste Platte ist stilistisch die Fortsetzung von BRILLIANT TREES: Songs plus Jazz-Einflüsse plus Minimalismus.
Die Zweite Platte bringt eine gereinigte Fassung seines experimentellen „85er-Werks ALCHEMY – AN INDEX OF P0SSIBILITIES, das nur als Cassette veröffentlicht wurde. Rein instrumental und deutlich geprägt von Sylvians Gästen Robert Fripp und Bill Nelson, tendieren die Seiten C und D mehr zu formalen Kompositionen als zu hingefetzten Jams und klingen mitunter zu sehr nach der gefürchteten New Age Music.
Sylvians Stimme klingt wie immer, so ätherisch und abgehoben, als sei er ein Mitglied der königlichen Familie. Würde man einiges von dem Material mit einem erdigen Sänger remixen — sagen wir Bert Jansch, John Martyn oder Davy Graham — dann hätten wir’s hier mit einem klassischen Album zu tun.
Zumindest eine Nummer, „Wave“, mit ihrem Trompeten-Bogen, einem knackigen Beat und wunderschöner, lyrischer Fripp-Gitarre, ist allerdings so perfekt gemacht, daß hier selbst Sylvians aristokratisch schmelzendes Vibrato nicht allzusehr ablenkt.
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