David Torkanowsky – Steppin‘ Out

Auf dem letzten Berliner JazzFest ging’s schwerpunktmäßig auch um New Orleans – würdig vertreten durch die Bands von Wynton Marsalis und Sax-Geheimtip Tony Dagradi. Tony brachte ein besonders originelles Repertoire auf die Bühne – und David Torkanowsky, einen Vollblutmusiker und Tastenvirtuosen. Auf seinem Plattendebüt spielt „Tork“ zwar mit Dagradis Saiten-Männern, hat als Saxophonisten aber Rick Margitza ins Studio gebeten – für eine solide und nur vergleichsweise biedere Unternehmung in Sachen moderner Mainstream-Jazz. Keith Jarrett läßt da dezent grüßen, auch Thelonious Monk und Woody Shaw winken, und die Trompete spielt Altstar Donald Byrd.

In New Orleans gefällt es Rick Margitza aus Detroit so gut, daß er sich gleich dort niederließ und für sein erstes Album Dagradis Gitarristen Steve Masakowsky engagierte. Der seit seiner Tournee 1989 mit Miles Davis auch hierzulande vertraute Tenor- und Sopron-Star besticht durch die gleichen Qualitäten wie Pat Metheny: integre Fusionsongs und lyrische Improvisationen. COLOR tut der Seele gut und macht zugleich staunen über so viel „unschuldige“ Raffinesse. 4 (Tarkanowsky) 5 (Margitza)