Deep Purple
Come Taste The Band
EMI Classics (EMI)
Deep Purple haben eingeladen, mal die neue Band zu „probieren“. Bekanntlich hat sich Ritchie Blackmore selbständig gemacht, und dafür quält Tommy Bolin (ex-James Gang) jetzt die Gitarre. Mir liegt dieses neue Produkt jedenfalls genauso im Magen wie alles, was in den vergangenen Jahren von Deep Purple losgelassen wurde; Preßlufthammer-Musik wie eh und je. Tommy Bolin kann einen genauso nerven wie Ritchie, auch er scheint eine Vorliebe für endlose Hochton-Girlanden zu haben und drischt auch ansonsten altbekannte Purple-Passagen nach. Zwischendurch wird’s zwar mal ungeheuer funky, man muß ja schließlich mit der Zeit gehen. Vielleicht gibt es hier und da doch schon einen Fan, der gemerkt hat, daß sich die Popmusik seit 1970 weiterentwickelt hat. Ich würde mir da nichts vormachen lassen. Auch wenn’s hier mal ein bißchen „funkt“, bewegt sich das Ganze doch auf Primitiv-Niveau. John Lord traue ich eigentlich etwas mehr zu, als nur ständig sein uraltes Tastenschema auf eine neue LP zu retten. Aber wahrscheinlich ist Deep Purple für ihn nur noch ein lukrativer Nebenjob, alles andere hebt er sich für Solo-Ausflüge auf. Wie man die Fans doch verarschen kann! Erträglich wird’s eigentlich nur in „This Time Around“, da hat man aber Stevie Wonder in die Töpfe geschaut. Ansonsten bin ich hier knapp an einer Magenverstimmung vorbeigekommen, aber geht ruhig hin, wenn Ihr starke Nerven habt,