Deep Purple :: Singles & E.P. Anthology ’68-’80
Die Metamorphosen der klassischen Hard Rock-Band, nacherzählt auf zwei CDs.
Deep Purple waren um 1970 herum zusammen mit Led Zeppelin und Black Sabbath der Inbegriff des britischen Progressive Hard Rock. Gleich dreimal wechselte die Band im Lauf ihrer bewegten Geschichte Sänger und Bassist aus. Ebenso oft stand – mit der jeweils neuen Mannschaft – ein Stilwechsel bei dem Quintett an. In strikter Chronologie präsentiert die 2-CD-Compilation SINGLES & E.P. ANTHOLOGY ’68-’80 auf 35 Songs die erstaunliche Entwicklung einer Band, die auf der Suche nach Perfektion prinzipiell kein Risiko scheute. Überwiegend als Coverband empfahl sich Deep Purple der Phase Mark 1 mit Sänger Rod Evans und Bassist Nick Simper. Aus Ermangelung an Eigenwerken blieb der Griff auf umarrangiertes Fremdmaterial unausweichlich: Joe Souths „Hush“, Neil Diamonds „Kentucky Woman“ und „Help“ von den Beatles baden in opulenten Hammond-Orgel-Schwaden von Jon Lord mit noch moderaten Attacken von Gitarrist Ritchie Blackmore. An symphonisch Konzertantem orientiert sich die selbst komponierte, aber als Single aufs Essenzielle reduzierte Suite „April Part 1“. Blackmores Drängen mit den Neuzugängen Ian Gillan und Roger Glover die Band in Richtung Hard Rock zu schieben, brachte 1970 den weltweiten Durchbruch und in der Folge Klassiker wie „Black Night“, „Strange Kind Of Woman“, „Fireball“ sowie (hier in einer raren Piano-Version zu hören) „Speed King“. Sowohl als Studio-Cut wie Live-Mitschnitt vertreten ist das inflationär gehörte „Smoke On The Water“ mit dem populärsten Gitarrenriff aller Zeiten. 1973 standen die Zeichen auf Veränderung, als David Coverdale und Glenn Hughes den geschassten Gillan und Glover folgten. Von nun an mit zwei starken Vokalisten gesegnet, kam auf opulenten Reißern wie „Burn“, „Stormbringer“ und „Might Just Take Your Life“ als zusätzliches Element der Soul hinzu. Als Gruppendikator Blackmore 1975 seine Hexerkluft einpackte, um Rainbow zu gründen, lockerte sein amerikanischer Nachfolger Tommy Bolin bei „Keep On Moving“, „Love Child“ und „Gettin‘ Tighter“ das Konzept mit Funk und Jazz auf.
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