Del Tha Funkee Homosapien – No Need For Alarm :: Freistil – Ein Rapper geht neue Wege
Das erfolgreiche Debüt I WISH MY BROTHER GEORGE WAS HERE, eine HipHop-Hommage an P-Funk-Vater George Clinton, sorgte vor anderthalb Jahren für frischen Wind in der kalifornischen HipHop-Szene. Und auch die Single „Mistadobalina“ setzte einige Erwartungen frei. Wohin wohl würde sich der Funky Homosapien mit seiner nächsten Platte bewegen? NO NEED FOR ALARM nun gibt die Antwort. Der Cousin von Rap-Gangster lee Cube ist danach weder der Idee verfallen, eine Kopie seines ersten Albums abzuliefern, noch verspürt er den Drang, hemmungslos dem Kommerz zu huldigen. Im Gegenteil. Dels jüngstes Werk (an dem auch die Souls Of Mischief sowie Casual Pep Love & J-Biz beteiligt waren) steht ganz im Zeichen des Freistils.
Daß Del so ganz nebenbei den Kollegen von Jazzmatazz zeigt, was ’ne echte Jazz-Rap-Harke ist, kann dabei kaum verwundern. Den größeren Überraschungseffekt hat da schon „Catch A Bad One“, das mit seinem klassischen Streicher-Arrangement dem HipHop völlig neue Wege eröffnet. Geglückt auch „No More Worries“ mit wild wucherndem, archaisch anmutenden Stammesgetrommel und jazz-inspirierten, geglückten Bläser-Arrangements. „Wrongplace“ dagegen beschwört mir einem hypnotischen Gitarrenlick und erdigen Grooves die Seele von Klassikern wie „Shaft“. Doch damit nicht genug. Selbst dem Rock der Siebziger erweist diese Platte ihre Reverenz. Das schwere Orgel-Intro von „Don’t Forget“ beispielsweise hat seinen Ursprung in den seligen Tagen von Uriah Heep. Keine Frage also: NO NEED FOR ALARM schöpft aus dem vollen —- und das ist gut so.
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