Der bewegte Mann
Der Gau eines jeden aufrecht heterosexuellen Mannes: Seine Freundin wirft ihn raus und er muß in seiner Not mangels Alternative bei einem homosexuellen Bekannten unterschlüpfen, der ihn zu allem Überfluß auch noch attraktiv findet. Bitter! Glücklicherweise wurde dieser höchst fragile Stoff weder von einem Dampfhammer-Humoristen à la Hallervorden geschrieben noch umgesetzt: Es handelt sich um die Comic-Vorlage des saukomischen Ralf König, inszeniert wurde der irre, selbstironische Spaß von Sönke Wortmann.
Der hat mit seinen Filmen „Allein unter Frauen“ und „Kleine Haie“ bereits unter Beweis gestellt, daß er auf intelligente, hintergründige Art und Weise unterhalten kann. Mit dieser Komödie nun zeigt er sich auch deutlich erholt vom „B!uesman“-Flop, den ihm falsch verstandene Internationalst und ein überforderter Produzent eingebrockt hatten. „Der bewegte Mann“ kreist um den gut aussehenden Axel (Til Schweiger), den Freundin Doro (Katja Riemann) vor die Tür setzt und der dann von Norbert (Joachim Kroi) aufgenommen wird. Nicht ganz uneigennützig… Fahrt nimmt „Der bewegte Mann“ erst richtig auf, als in der mißtrauischen und plötzlich eifersüchtigen Doro der Verdacht keimt, ihr Macho-Axel könne was mit einem Mann haben. „Der bewegte Mann“ schwebt irgendwo zwischen Verwechslungskomödie und Gesellschaftssatire, bringt sogar ein paar Screwball-Elemente auf die Waage. Das aber nur für die Cineasten in der letzten Reihe – der Rest wird sich auch ohne Schubladenzuordnung vor Vergnügen auf die Schenkel klopfen.
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