Der Plan – Normalette Surprise
Eine Maxi-Single und 14 weitere Schlager und das alles auf einer einzigen LP – der Plan macht’s möglich. Die Düsseldorfer kultivieren ihren Stil der textlichen wie auch der musikalischen Einfaltspinselei inzwischen so weit, daß sie sich die Humorlosen unter Garantie damit vom Halse halten. Die Texte sind eine Summe aus Vorkriegs-Nonsense, Comic (schnattert schnattert) und Kindergarten. „Ich geh zurück in die Atmosphäre – du gehst zurück in die Atmosphäre …“ und raus bist du. Herrlich infantil und Infantile sagen bekanntlich die Wahrheit. Obwohl der Plan angeblich ja gar nichts aussagen will. Beim Plan gibt’s eben nichts zu interpretieren, weil eh alles schon auf den einfachsten Nenner gebracht ist. Wenn jemand von der Leiter fliegt, schreit er „aua!“, was sonst? Und von dieser einmal geschaffenen Basis bewegt sich der Plan über den gestylten Unsinn bis hin zum gezielten Schwachsinn. Und hinter diesem Wall sitzt jeder sicher. Nach außen hin läßt er sich abriegeln wie die Pforte vor der Klapsmühle, während man von dort aus ungestört seine Umwelt aufs Korn nehmen kann: Narrenfreiheit.
Die Stimmen kommen mehr oder weniger durch den Synthi gedreht an die Oberfläche. Die Synthesizer selbst fahren die ironischen Nuancierungen plakativ wie Sprechblasen (oder besser Soundblasen?) ab. Stimme, Text und Sound schaffen beim Plan eine selbstverständliche Einheit, die ihre (erklärende) Ergänzung in der scheinheiligen Verspieltheit der Plan-Illustrationen findet. (Vergl. dazu in diesem Heft: „Der Plan -Einfalt am Stil“).
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