Desperate Journalist

Grow Up

Fierce Panda/Cargo

Im Zweifel für die Verzweiflung: Die britische Band kultiviert weiter ihren abgedunkelten, aber dennoch ­kantigen Indiepop.

Man kann sich Desperate Journalist gut über ein Referenzbingo annähern. Bandname mit popkulturellem Bezug? Check! Eine Stimme, die zwar weiblich ist, aber ihren Morrissey genau kennt? Check! Mit „Organ“ (2013) einen Track, der wiederum (beinahe) so heißt wie jene Band, die mit GRAB THAT GUN 2004 ein einziges Album veröffentlichte, das in einem ganz ähnlichen Klangkosmos stattfand? Check! Musikalische Nähe zu im Dauer-Revival befindlichen Shoegaze-Größen wie Slowdive oder My Bloody Valentine? Check!

GROW UP zeigt nun, dass es Desperate Journalist nicht um die Geste geht, sondern um die Songs: Die Band um Jo Bevan bewegt sich selbstverständlicher als auf dem Debüt zwischen verschiedenen Ästhetiken. Da ist ebenso Platz für Postrock („Purple“) wie für große, alle(s) umarmende Popsongs („Hollow“, „Resolution“). Da steht der wütende und wirklich ultramelodiöse Zweieinhalbminüter („Why Are You So Boring?“) neben dem doppelt so langen „Lacking In Your Love“, in dem mit Verweisen Richtung Wave und Gothic eher Strukturen ausgemessen werden.

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