Dickey Betts & The Great Southern – Atlanta ’s Burning Down

„Atlanta ’s burning down…,“ da schwingt viel mit: Südstaaten-Romantik. Bürgerkrieg, Gospeltrauer. Alles „Vom Winde verweht“. Daß man also aus den dramatischen Ereignissen am Ende des Sezessionskrieges nicht nur einen unsterblichen Film, sondern auch eine Rockballade, die es in sich hat, machen kann, beweist Dickey Betts neue LP. Die Band „Great Southern“ mit ihrem line-up vormals unbekannter Session-Musiker war während der letzten ARD-„Rocknacht“ mit einem großartigen Set zu sehen und zu hören. Dickey Betts Truppe ist – wie schon seine ehemalige Band, die legendären Allman Brothers, ein Live-Act mit beispielhafter Präzision und Durchschlagskraft: stahlhartes Gitarrenquerfeuer auch auf diesem Album.

Besonders (schon die Titel sagen’s deutlich) bei „Good Time Feeling“ und Dealin‘ With The Devil“ geht es derbe los. Schlurfendes Boogie-Feeling bei „Leaving Me Again“ und“.Back On the Road Again“ mit Gospelobertönen beim Refrain. Das versierte Damentrio Bonnie Bramlett, Clydie King und Shirley Matthews bringt schön heiser schwarze Klänge zustande. Wie der Titeltrack sind „Mr. Blues Man“, „You Can Have Her (If You Want Her)“ und „Shady Streets“ Stücke, von denen man annehmen muß, daß sie auf einer „6-String“ an einem lauen Sommerabend auf einer Front-porch-Terrasse in Macon/ Georgia entstanden sind. (Magnolienduft und Zikadengezirpe inklusive…) Muß man hinzufügen, daß diese Songs durchaus mit alten Allman-Kleinodien wie „Jessica“ oder „In Memoriam Elisabeth Reed“ konkurrieren können?