Die Aeronauten

Too Big To Fail

Rookie/Cargo VÖ: 03.02.

Die Schweizer können nicht nur großartigen Grummel-Pop, sondern auch prima aus Billig-Western klauen.

Man vergisst es ja leicht: Was für eine großartige Band Die Aeronauten doch sind. Dass es kaum jemand gibt, der mit solch einer Gemütsruhe groovt, so souverän von Western-Soundtracks klaut und mit solcher Hingabe sehnsüchtige Americana, pathetischen Northern Soul und Schweizer Präzision miteinander verschweißt. Nein, niemand klingt so eigen und wiedererkennbar wie die Band um Olifr Maurmann alias Guz, der noch nicht einmal singen muss, damit der Schaffhausener Soul entstehen kann. Den Ungläubigen, die sie nur als Vehikel für die Texte von Guz sehen, haben Die Aeronauten schon immer gern mal ein Instrumental gespielt, für Too Big To Fail aber nun sogar eine ganze zweite CD damit gefüllt. Auf CD Nummer eins aber darf Guz dann doch singen und wieder einmal sehr genau beschreiben, wie sich seine Generation so fühlt. Scheiße nämlich: Familien gründen und Internet kapieren, fremdbestimmt leben und älter werden, das ist doch alles Mist. „Ich bin neidisch auf IQ 39“ , grummelt Guz miesepetrig wie immer: „Fehler um Fehler um Fehler gemacht, bis keiner mehr übrig bleibt.“ Keine Hoffnung nirgends, aber niemand singt so schön über das eigene Versagen. Die Zukunft ist zappenduster, freuen wir uns drauf. Key Tracks: „Enten“, „Das Ende ist nah“