Die Haut – Springer
Seitdem der Remix zur Hip-Nummer jeder Rock-Combo mit Dancefloor-Ambitionen geworden ist, darf man schon mal vorsichtig nachfragen: Pflichtübung? Die elf Tracks auf SPRINGER (allesamt Neubearbeitungen von Stücken des ’97er Haut-Albums SPRING) zerstreuen aber jegliche Zweifel. Als Band ohne feste Sänger (gastiert haben Nick Cave, Lydia Lunch, Alan Vega u.v.a.) war Die Haut immer schon offen für musikalische Neuerungen jenseits des Hauptstroms im Rock-Underground. Und die beteiligten Musiker geben dem Projekt recht: Die Haut gewinnt im Remix völlig neue Qualitäten, wenn erst einmal die Markenzeichen-Gitarren weitgehend des Feldes verwiesen sind. Hans Nieswandt verwandelt das heftig rockende „Cinema Excessiva“ in einen hypernervösen House-Track. Jim O’Rourke unterwandert das sphärische „Okinai“ mit elektronischen Störquellen und setzt noch eine stoische Trompete drauf. Auch der Mad Professor-Ansatz kickt: „Sleepwalker“ auf Dub. Starke Arbeiten liefern auch Scanner und Air Liquide ab. Sie katapultierten die Originalsongs in elektronische Windkanäle. Schlichtweg sensationell, Alan Vegas Remix von „The Assisi Machine“: Über Extra-Beats und Noises tropfen die Worte Blixa Bargelds wie heißes Wachs. This is Hardcore.
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