Die Liga der Außergewöhnlichen Gentlemen

Man würde diesen Film ja so gern lieben. Allein die Idee, literarische Heroen des 19. Jahrhunderts (Quartermain, Kapitän Nemo. Jekyll/Hyde, Mina Harker, der Unsichtbare) als schlagkräftige Einsatztruppe Ihrer Majestät gegen einen unheimlichen Feind antreten zu lassen, muss man mögen, bietet sie doch Myriaden spannender Möglichkeiten, wie das zu Grunde liegende Comic von Alan Moore („From Hell“] beweist. Leider verpasst es Blade-Regisseur Stephen Norrington, irgendetwas Interessantes mit seinen Figuren anzustellen oder über ihre inneren Dämonen zu erzählen. Stattdessen werden sie ohne Dynamik, dafür aber mit unnötigem Ballast (Dorian Gray und der völlig deplatzierte Tom Sawyer kamen in der Vorlage nicht vor) durch öde CGI-Explosionen und Styropor-Sets gehetzt. Lebensgefahr besteht zu keinem Zeitpunkt. Dafür sind diese Gentlemen nie lebendig genug.