DIO
Magica
Mit der Musik des alternden Ronnie James Die, geboren (vermutlich) 1948, ist es wie mit altem Wein, Jahrgang 1948. Die Zeiten brausenden Esprits (Dios frühe Band Elf), exquisiter Reife (die Rainbow-Ära) und gelassenen Gemüts (Dio in den 8oern) gingen peu ä peu dahin; einstige Güte lässt sich gelegentlich ahnen, doch das Bouquet wirkt abgestanden und muffig. Bei der immer wiederkehrenden Fusion der Reizwörter „Unholy“,“Evil“ und „Demon“ mit pathetischen Riffs aus der Gruft und den Trommeln des Jüngsten Gerichts keimt allmählich den Verdacht auf, dass vor knapp drei Jahrzehnten die Zeit in Ronnys Studio angehalten wurde. Bei aller Stimmkraft und trotz neuer Begleitmusiker (u.a. Drummer Simon Wright und Alt-Bruderim-Geiste Jimmy Bain am Bass) bleibt Dios Musik berechenbar wie ein Kantinenessen. Und nach Verzehr eines solchen, was denkt und tut man da so? Eben!