Dire Straits :: Brothers In Arms
Es war anscheinend höchste Zeit. Abgesehen vom 84er Live-Mitschnitt ALCHEMY hatten Knopfler und seine „Sultans Of Swing“ seit 1982 keine Schwarzplastik veröffentlicht. Nicht, daß man sich in der Zwischenzeit auf seinen Lorbeeren ausgeruht hätte. Ein Teil der Band spielte auf Tina Turners PRIVATE DANCER-LP (der Titelsong stammt von Mark); Mark schrieb Soundtracks produzierte Aztec Cameras und Bob Dylans neueste Alben. Von letzterem blieb denn auch dieses eigene Werk nicht unbeeinflußt.
Wieder mit dabei sind John Illsley (bs), Alan Clark (keys) und Terry Williams (dr). Studiogäste waren Ex-Weather Report-Drummer Omar Hakin und die Brecker Brothers (horns). Gitarrist Hai Lindes hat die Segel gestrichen.
Der Verlust schmerzt nicht- im Gegenteil: auf BROTHERS IN ARMS weht ein frischerer Wind als auf LOVE OVER GOLD. Zwar überwiegen auch hier fließende, melodische Klänge, aber es liegen transparente Flächen zwischen den einzelnen Instrumental-Schichten. Das ist kein Klangbrei, sondern Nouvelle Cuisine mit konventionellen Zutaten.
Gleich „So Far Away“ ist ein guter Einstieg, typisch für die Umorientierung. Knopflers lasziver, dylanesque schleppender Gesang bildet ein reizvolles Gegengewicht zum Rhythmus. Der „Walk Of Life“ lädt ein zu einer folkigen Rock’n’Roll-Karussellfahrt. „Why Worry“ beginnt mit einem melodiösen Gitarren-Intro, dann übernimmt Knopflers Gesang das Songruder sanft, fast zärtlich. „Baby, I’ll wipe away those pretty tears…“ Wer hätte gedacht, daß der knorrige Blonde auch honigsüß sülzen kann? „Ride Across The River“ schließlich läßt Rhythmus-Wogen und wehmütige Gitarren-Wellen gefühlvoll verschmelzen. Über der gesamten Produktion liegt eine ebenso entspannte wie feierliche Stimmung.
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