Dirty Three – Sad & Dangerous
Unheilvoll bollert das Schlagwerk dahin, selbstvergessen zupft die Gitarre, darüber eine zerbrechlich klagende, dann wieder wütend, verzweifelt aufkreischende Violine. Wollte man Musik den Jahreszeiten zuordnen, wäre die Musik von Dirty Three ganz klar der Soundtrack zu den tristeren, grauen Monaten. Warum sollte man also jetzt, wo die Sonne scheint, alle Mädchen freundlich und alle Buben nett sind, solche gloomy Klänge auflegen? Weil, machen wir uns doch nichts vor, geschätzte Mitmenschen, es einfach nicht so ist. Es sind nicht alle Mädchen freundlich, nicht alle Buben nett, und manchmal scheint die Sonne eben ganz und gar nicht in eines traurigen Menschen Herz. Und dann kommen dem, der eine anständige Melancholie zu zelebrieren weiß, die wehmütigen Klänge von Warren Ellis‘ Violine wie ein bittersüßer Trost gerade recht. Das vorliegende Album ist die europäische Erstveröffentlichung des bisher nur in Australien erhältlichen Debüts der dreckigen drei mit Aufnahmen aus den Jahren ’92 und ’93. Die Schauer jagen dabei zwar nicht so intensiv über den Rücken wie beim 1995 erschienenen Album DIRTY THREE, doch auch für die zehn hier versammelten — zum Teil wundervoll kaputten — Instrumentals gilt: eine Geige sagt mehr als tausend Worte.
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