Diverse – Beat the Retreat
Ein genialer Komponist wie Richard Thompson gibt reichlich Stoff für Tribute-Alben ab. Daß vor gut einem Jahr mit THE WORLD IS A WONDERFUL PLACE schon eine gleichartige Ehrenbezeugung erschien, stört daher kein bißchen. Denn auf BEAT THE RETREAT finden sich zweifellos die interessanteren Interpreten: R.E.M. schwingen sich mit ‚Wall Of Death‘ wieder zur alten Hochform auf, während Bonnie Raitt ‚When The Spell Is Broken‘ so inbrünstig und gospelig intoniert, als sei ihr dieser Song auf den Leib geschrieben. Doch kommen wir zu den wirklichen Highlights: Krachmacher Bob Mould legt auf ‚Turning Of The Tide‘ einen Zahn zu, hält sich aber ansonsten recht nahe am Original. Das auch bei Thompson schon etwas melancholische ‚Down Where The Drunkards Roll‘ reift unter der Hand von Los Lobos bis zur Vollendung: David Hidalgos nöliger Gesang fügt sich bestens zum akustischen Gitarren-Geschrammel und dem einsam summenden Akkordeon. Auch June Tabor setzt ganz auf die Kraft ihrer prachtvollen Stimme und eleganter, Fingerpickings. Sie singt den wunderschönen Titelsong, den Danny Thompson am Kontrabaß und Slide-Papst David Lindley mit wehmütigem Westcoast-Flair veredeln. Dinosaur )r, David Byrne, Graham Parker oder die Five Blind Boys Of Alabama – auch sie steuern treffliche Coverversionen zu Ehren des englischen Songwriters bei. Und wem Shawn Colvins Duett mit Loudon Wainwright ‚A Heart Needs A Home‘ nicht tief ins Herz fährt, muß ein ganz schön hartgesottener Bursche sein.
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