Diverse – Chinese Whispers
Stille Post haben wir früher doch alle gern gespielt. Und wenn die Flüster-Botschaft dann einmal um den Kinder-Geburtstagstisch gegangen war, war der Spaß groß: Wie konnte aus „Olaf ist in Susanne verliebt“ „Oder gibt Kanne dem Dieb“ werden? Wer hat da wieder Tomaten in den Ohren gehabt? CHINESE WHISPERS ist das erste Flüsterpost-Album der Popgeschichte. Ausgangspunkt waren Samples eines (unveröffentlichten) Stereolab-Tracks. Neun Remixe später erhielten die Briten ihr bearbeitetes, verfremdetes, kaum wiedererkennbares Material wieder, um ihren eigenen Track daraus zu bauen. Keiner der vertretenen Künstler wußte, wessen Sounds er da gerade in die Mix-Maschine warf. Wir rekonstruieren: Die frickligen Elektro-Beats der Sons Of Silence wandern durch die Hände von Ultramarine und geraten bei Mike Paradinas zum scheppernden D ’n‘ B-Inferno, das einer Live-Schaltung aus einer Spielhölle sehr nahe kommt. Freeform schalten einen Gang runter und steuern eine getragene Synthie-Melodie bei. Über Slang und Bedouin Ascent landen wir bei Si Begg: Hier gibt’s definitiv neue Beats, die Keyboard-Flächen werden in den Hintergrund verpflanzt, vorne klirrt und bleept es ohne Ende. Subtropic reduzieren den Track auf Beats und Elektro-Bass.T-Power pitcht die Beats hoch und runter. Aus dem leicht eiernden Slo-Mo-Funk zimmern Stereolab schließlich einen Jazz-Feger mit Easy-Listening-Oualitäten.Vibraphon und Bläser inklusive. Bleibt also alles anders. Eigentlich hätte man da gerne mitmachen wollen. Demnächst bitte mit CD-Rom-Track zur Weitergestaltung.
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