DJ Krush – Kakusei
Paradigmenwechsel bei DJ Krush: Hatte der Mann schon lange ein beinahe fetischistisches Verhältnis zu seinen Sounds, so ist auf KAKUSEI nun das Mittel endgültig zum Zweck geworden. Auf seinem neuen, rein instrumentalen Album geht es dem japanischen HipHop-Neuerer um nicht viel anderes als um Klangforschupg. Krush betreibt fortgesetzte Beatverschleppung bis zum Minimalismus. Mit dem sinnlichen Hineinbegeben in Atmosphäre hat KAKU-SEI dabei weniger zu tun – viel mehr hingegen mit distanziertem Zuhören. Der Sound-Safari durch die Sümpfe soll der Hörer nicht beiwohnen – dafür aber der isolierten Begutachtung der gesammelten Objekte im Labor. Zu nüchtern geraten die klanglichen Freilegungen des Japaners dennoch nicht: DJ Krush bricht seine Abstraktionen zuweilen mit Erinnerungen wie einem smoothen Bar-Saxophon, einem Piano oder sogar einer Gitarre. Zeit zum Durchatmen bleibt aber wenig: Denn plötzlich hat Krush wieder gemeine Geräuscheauf Lager, die unter geschickter Umgehung der grauen Zellen die Ur-lnstinkte kitzeln: Dann knarzt, schwelt und knistert das Vinyl wie ein Strohfeuer.
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