DJ Spooky Vs. The Freight Elevator Quartet – File Under Futurism

Darauf hat die Welt wirklich nicht gewartet. Das sublim-suspekte Illbient-Kid DJ Spooky tut sich mit einer Viererbande zusammen, die offensichtlich aus den unsäglichen Avantgarde-Gedärmen New Yorks hervorgequollen ist. Man break- oder downbeatet sich ohne Rücksicht auf Verluste durch ein Mollumnebeltes Tal der Tränen, dabei aber immer schön abgesichert durch das Einstreuen klassischer Instrumentierung. Die zwölf Tracks hätten niemals die sumpfigen Sektionen dieser Artschool-Geschädigten verlassen dürfen. Sowas kommt dabei heraus, wenn Produzenten sich mit nihilistischer Philosophie beschäftigen. Vertonter Nietzsche der späten, wahnsinnigen Phase. Elektroniker bleibt bei Euren Schaltkreisen und überlaßt den Denkern die Erklärung der Welt. Wenn das Info „ein aufsehenerregendes Fest der Möglichkeiten unserer digitalen Kultur“ beschwört, verrät auch das nur Ratlosigkeit ob solch verquasten Quatsches. Beliebigkeit und Scharlatanerie, bei Spooky immer wiederkehrende Motive, werden hier Tür und Tor weit geöffnet, und so kann einem diese Platte elektronische Musik verleiden.